Gestern war Annette-Humpe-Feiertag

von Wiggo Mann - Gestern war Feiertag. Wir durften einen weiteren, großen Schritt auf dem Weg bestaunen, die kommunikative Hegemonie, also das linken Diktat in Medien und kollektivem gesellschaftlichen Bewußtsein aufzubrechen. Gestern startete Grokipedia. Das ist die neue Enzyklopädie für Jedermann im Web.

Es war an der Zeit. Das Inter­view von Tucker Carlson mit Lar­ry San­ger, einem der Wiki­pe­dia-Co-Foun­der war vor vier Wochen ein letz­ter Moment an Klar­heit zur ver­meint­lich objek­ti­ven, in Wirk­lich­keit aber mit poli­ti­scher Auf­ga­be gesteu­er­ten lexi­ka­li­schen Platt­form Wikipedia.

Ges­tern nun wur­de der Anfang vom Ende die­ser Platt­form ein­ge­läu­tet. Musk hat in der Nacht zum 28. Okto­ber den Fron­tal­an­griff gestar­tet, wel­chen er aus Ärger über das von einer Autoren-Olig­ar­chie gesteu­er­te, glo­ba­lis­tisch-links­ra­di­ka­le Digi­tal-Lexi­kon bereits vor eini­ger Zeit ankündigte.

Die Ent­wick­lungs­ge­schwin­dig­keit sei­ner neu­en Platt­form ist natür­lich wie­der atem­be­rau­bend. Bei allem, was er anpackt, braucht Musk kei­nen inter­nen „Agi­li­täts-Coach“ (der­zeit Stan­dard in deut­schen Unter­neh­men). Statt­des­sen wird zackig gear­bei­tet, umge­setzt und zur Not mal eine Nacht im Büro unter dem Schreib­tisch gepennt. Neben dem Chef.

Wiki­pe­dia dach­te sich „der meint das nicht so“. Falsch gedacht. Wie über­rascht und ver­ängs­tigt man dort ist, sieht man bes­tens am nagel­neu redi­gier­ten unter­grif­fig bös­ar­ti­gen Wiki-Arti­kel über Gro­ki­pe­dia. Sie ahnen, daß für das bis­lang unan­greif­ba­re Wiki-Mono­pol gera­de die Toten­glo­cken läu­ten. Und so ist es, auch wenn Wiki­pe­dia öffent­lich und gewohnt unfreund­lich behaup­tet, der Wett­be­wer­ber „is cri­ti­cis­ed for publi­shing fal­se information.“

Daß auch der Rest des medi­al-poli­ti­schen Kom­ple­xes ner­vös wird, merkt man, wenn der SPIEGEL die Mel­dung zur womög­lich wich­tigs­ten digi­ta­len Umwäl­zung des Jah­res 2025 ges­tern zeit­wei­se auf der vier­ten Sub-Ebe­ne sei­ner Site­map ver­steckt (“Start­sei­te > Netz­welt > Web > Elon Musk > Grokipedia“).

Goog­le setz­te ges­tern die Gro­ki­pe­dia-Home­page bei direk­ter Such­ein­ga­be nur auf Platz 3. Und zitier­te auf Platz 2 eine ent­schie­den viel wich­ti­ge­re Mel­dung der Tages­schau, wonach es sich beim neu­en Lexi­kon von Elon Musk nur um einen Kon­kur­ren­ten mit „rech­ten Ten­den­zen“ han­delt. Platz 1 in der direk­ten Goog­le-Suche zur Gro­ki­pe­dia-Web­site war vor­erst: Wiki­pe­dia. Deut­li­cher kann man Panik nicht zum Aus­druck bringen.

Gro­ki­pe­dia liegt der­zeit nur in einer Beta­ver­si­on (v0.1) und nur in Eng­lisch vor. Trotz­dem wird der Para­dig­men­wech­sel bereits deut­lich, wenn man sich unter den aktu­ell rund 900.000 Arti­kel die­je­ni­gen raus­sucht, deren The­men land­läu­fig als „kon­tro­vers“ betrach­tet werden.

Pro­to­ty­pisch: AfD. Wäh­rend die Par­tei bei Wiki­pe­dia bereits im ers­ten Satz mit wüs­ten Beschimp­fun­gen ohne Quel­len­an­ga­be über­zo­gen wird, beschreibt Gro­ki­pe­dia die Situa­ti­on ohne Schaum vor dem Mund, wie sie ist. Hier im Ver­gleich zuerst Wikipedia:

Die Alter­na­ti­ve für Deutsch­land (Kurz­be­zeich­nung AfD) ist eine rechts­po­pu­lis­ti­sche, rechts­extre­me und völ­kisch-natio­na­lis­ti­sche poli­ti­sche Par­tei in Deutsch­land. Nach ihrer Grün­dung 2013 ver­pass­te sie bei der Bun­des­tags­wahl 2013 knapp den Ein­zug ins Par­la­ment. Bei der Euro­pa­wahl 2014 gelang der AfD erst­mals der Ein­zug in ein über­re­gio­na­les Par­la­ment, das Euro­päi­sche Par­la­ment. In der Fol­ge zog sie in alle deut­schen Lan­des­par­la­men­te ein und nach der Bun­des­tags­wahl 2017 als dritt­stärks­te Par­tei in den 19. Deut­schen Bun­des­tag. Seit der Bun­des­tags­wahl 2025 ist sie die zweit­stärks­te Kraft. Zu einer Regie­rungs­be­tei­li­gung kam es bis­her weder auf Lan­des- noch auf Bundesebene.

Und hier Grokipedia

Alter­na­ti­ve for Ger­ma­ny (Alter­na­ti­ve für Deutsch­land; AfD) is a poli­ti­cal par­ty estab­lished on 6 Febru­ary 2013 by eco­no­mists and aca­de­mics inclu­ding Bernd Lucke to pro­test euro­zo­ne bai­louts and advo­ca­te for Germany’s exit from the com­mon cur­ren­cy if reforms fai­led. The par­ty pro­mo­tes a con­fe­de­ra­ti­on of sove­reign Euro­pean nati­on-sta­tes over cen­tra­li­zed EU gover­nan­ce, calls for ending mass immi­gra­ti­on through bor­der con­trols and repa­tria­ti­on of non-inte­gra­ted migrants and cri­mi­nal offen­ders, defends tra­di­tio­nal fami­ly struc­tures against sta­te pro­mo­ti­on of gen­der ideo­lo­gy, rejects mul­ti­cul­tu­ra­lism in favor of pre­ser­ving Ger­man cul­tu­ral and lin­gu­i­stic pre­do­mi­nan­ce, and seeks to dis­mant­le sub­si­di­zed rene­wa­ble ener­gy man­da­tes while recon­side­ring nuclear power to prio­ri­ti­ze afforda­ble ener­gy and eco­no­mic com­pe­ti­ti­ve­ness. AfD ente­red the Bun­des­tag in 2017 as the third-lar­gest par­lia­men­ta­ry group with 12.6 per­cent of the vote, the first new par­ty to do so sin­ce reuni­fi­ca­ti­on, and has sin­ce expan­ded its repre­sen­ta­ti­on in sta­te legis­la­tures, par­ti­cu­lar­ly in eas­tern Ger­ma­ny whe­re voter con­cerns over migra­ti­on impacts and deindus­tria­liza­ti­on run high. In the Febru­ary 2025 fede­ral elec­tion, AfD secu­red 20.8 per­cent of the vote, doubling its pre­vious share and estab­li­shing its­elf as the second-stron­gest par­ty by popu­lar sup­port despi­te exclu­si­on from coali­ti­on possibilities.

Auch bei ande­ren, ver­meint­lich „kon­tro­ver­sen“ The­men bleibt Gro­ki­pe­dia gelas­sen und ruhig, wäh­rend Wiki­pe­dia Fak­ten mani­pu­liert und bei­spiels­wei­se Geor­ge Floyd hul­digt, einen Kri­mi­nel­len, des­sen Tod von den „Demo­crats“ instru­men­ta­li­siert wur­de, um den Rechts­staat wei­ter zu unter­gra­ben und gan­ze Stadt­tei­le abzu­fa­ckeln. Im Ver­gleich dazu: hier der Bei­trag auf Gro­ki­pe­dia.

Selbst wenn staats­treue MSM- und ÖRR-Jour­na­lis­ten Gro­ki­pe­dia stand­haft igno­rie­ren wer­den, ist der Durch­marsch des neu­tra­le­ren digi­ta­len Lexi­kons unauf­halt­sam. Nicht nur, weil es an X gekop­pelt sein wird – immer­hin mitt­ler­wei­le der größ­te News-Kanal der Welt.

Die zwei­te wesent­li­che Ver­brei­tung fin­det aber vor allem unbe­merkt statt, weil jeder Auf­ruf bei Gro­ki­pe­dia die Such­ma­schi­nen beein­flußt und jeder Gro­ki­pe­dia-Arti­kel die digiti­al-media­le Grund­ge­samt­heit ver­än­dert, mit der sich die KI-Sys­te­me voll­stop­fen auf der Suche nach über­ge­ord­ne­ten Ant­wor­ten. Das wird – sofern nicht ein­zel­ne auto­ri­tä­re Staa­ten­grup­pen wie die EU Ein­schrän­kun­gen oder Ver­bo­te durch­set­zen – zu einer Ver­schie­bung von frei zugäng­li­cher und objek­ti­vier­ter Infor­ma­ti­on führen.

Natür­lich ist Nai­vi­tät nicht hilf­reich. Gro­ki­pe­dia wird feh­ler­haft sein. Gro­ki­pe­dia führt nicht sofort zum Regie­rungs­wech­sel, es ändert nicht im Hand­um­dre­hen den sui­zi­da­len Weg der deut­schen Öko­no­mie und löst nicht das demo­gra­fi­sche Kri­mi­na­li­täts­pro­blem migran­ti­scher Pro­ve­ni­enz. Erwar­ten wir also vom gest­ri­gen Gro­ki­pe­dia-Start kei­ne mythi­schen Wun­der-Hei­lun­gen. Aber ein wei­te­re Pha­se der Auf­räum­ar­beit in einer kul­tu­rel­len und poli­ti­schen Nach­kriegs­si­tua­ti­on ist eingeleitet.

Gro­ki­pe­dia trägt zur digi­ta­len Ent­mach­tung lin­ker Ideo­lo­gen bei. Was die viel­leicht gar nicht mit­krie­gen? Unter „Was geschah am 28. Okto­ber“ fand man bei Wiki­pe­dia ges­tern kei­nen Hin­weis auf Gro­ki­pe­dia. Aber die Nach­richt, dass Annet­te Hum­pe vor 75 Jah­ren in Hagen gebo­ren wur­de. Auch schön.

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Kommentare (49)

Simplicius Teutsch

29. Oktober 2025 12:53

Unter der schlichten Suche „Franz Schönhuber“ liefert Grokipedia (noch) kein Ergebnis. Nicht einmal eine Kurzbiographie. Nichts. 
 
– Was heißt das? ChatGBT z.B. liefert zu Franz Schönhuber jede Menge. – Folglich kommen bei Grokipedia nur redaktionell bearbeitete, freigegebene Artikel auf die öffentliche Plattform (aktuell 900.000 laut @Wiggo Mann). Man verlässt sich also nicht (nur) auf die Künstliche Intelligenz (KI), für die es ein Leichtes ist, Daten über Franz Schönhuber zu sammeln und zu präsentieren. Wer redigiert?

Simplicius Teutsch

29. Oktober 2025 13:52

„Franz Beckenbauer“ dagegen hat im Online-Lexikon Grokipedia bereits einen Platz mit ausführlicher Darstellung seiner Lebensleistung zugestanden bekommen, obwohl der Münchner „Kaiser Franz“ in den 90iger Jahren durchaus positiv über den verfemten Franz Schönhuber geurteilt und ihn z.B. einen „Scharfdenker“ genannt hat.

Andreas J

29. Oktober 2025 15:13

Bin gespannt, wie lange es sich Google leisten kann, dann rechts neben den Suchergebnissen keine Grokipediainfo anzuzeigen. Momentan erscheint dort ja noch ein Wikifenster (ohne dass dies wirklich sichtbar als solches gekennzeichnet ist) mit der üblichen Propaganda, z. B. zur Person Kubitschek. 
 

Umlautkombinat

29. Oktober 2025 15:45

Man verlässt sich also nicht (nur) auf die Künstliche Intelligenz (KI)

Ich denke, hier schliessen Sie zu schnell auf signifikante manuelle Eingriffe. Das koennen gaengige LLM's recht gut, Sentiment Analysis ist fast eine Paradedisziplin fuer sie, nativ fuer Modelle wie BERT die darauf schon trainiert sind, und als starkes Beispiel fuer emergentes Verhalten auch fuer Decoder-only Modelle wie GPT, die das eigentlich nicht wurden. Woke-Bullshit-Detektoren in die Aufbereitung einzuflechten, duerfte auch Musks Anliegen sein. Zumal seine eigene AI Grok dahingehend schon etliches an Erfahrung liefert. 
 
Das Vorhaben als Ganzes erfordert auch generell Automatisierung, wo immer es geht. Das Anmieten der Bevoelkerung von ein paar indischen Bundesstaaten ist keine Option. Und die waeren in diesem Massstab noetig.
 

Schönhuber

Die Maschine ist gerade offen, Internationalisierungen gibt es noch keine Einzige. Ein Politiker mit doch auch schon sehr in der Vergangenheit liegender Bedeutung im deutschsprachigen Raum duerfte nicht vorn in der Liste der Prioritaeten stehen. Auch nicht in der der Abgrasalgorithmen.
 
 
 
 
 

Simplicius Teutsch

29. Oktober 2025 16:06

@Umlautkombinat: „Ich denke, hier schliessen Sie zu schnell auf signifikante manuelle Eingriffe.
Okay, Sie haben recht. Die Google-KI hat mir folgende Antwort gegeben:
„Bei Grokipedia trifft ein Team von künstlicher Intelligenz (KI), betrieben von Elon Musks Unternehmen xAI, die inhaltlichen Entscheidungen. Im Gegensatz zu Wikipedia, wo die Entscheidungen von ehrenamtlichen Redakteuren und der Nutzergemeinschaft im Konsens getroffen werden, ist bei Grokipedia ein Algorithmus für die Generierung und Überprüfung der Inhalte verantwortlich.“

Flaneur

29. Oktober 2025 17:43

Dass Musk dem linken Wokismus den Kampf angesagt hat und mit dem Projekt Grokipedia dessen Deutungshoheit angeht, prima. Aber Musk ist auch nur ein Oligarch, Grokipedia somit das Projekt eines Oligarchen mit entsprechenden Interessen. Insofern bleibe ich skeptisch.

Umlautkombinat

29. Oktober 2025 20:13

@Simplicius Teutsch
Entschuldigung, wenn ich Sie einmal als Sandsack benutze. Es ist nicht persoenlich gemeint, sondern illustriert ein generelles Problem:

Okay, Sie haben recht. Die Google-KI hat mir folgende Antwort gegeben

Sie koennen mit dieser Begruendung alles Moegliche, aber nicht wissen ob ich recht habe :). Ich moechte es immer wieder stark betonen: Glauben Sie keiner AI unbesehen. Die gaengigen Modelle geben wahrscheinlichkeitsgetriebene Antworten. Das heisst Vieles, diese Wahrscheinlichkeiten kommen auf verschiedenen Wegen zustande. Aber hauptsaechlich durch die Massage der Trainingsdaten. Das Problem ist uebrigens schon aelter. Ich kann mich an wokes Geschrei ungefaehr um 2013 herum erinnern. Da gab es noch keine Transformermodelle, aber schon damals hatte ein neuronales Netzwerk irgendeiner Behoerde nach Meinung dieser Leute zuviele Schwarze in negativ konnotierten Datenbankinhalten gefunden. Die Reaktion war wie heute - es wurde solange umtrainiert bis die Dinge "stimmten". Nur subtiler wird es (ausser es werden mal wieder schwarze Mitglieder der Waffen-SS produziert). Ihre zitierte Google-Antwort zeigt das ebenfalls: Nix Konsens, bei Wikipedia gibt es ganz starke ideologiegetriebene Hierarchien, die gerade ein Kernbestandteil des Problems mit dieser Seite sind. Uebernahme nach Lehrbuch Links. Und ein geruettelter Teil der Schluesselknoten wird auch bezahlt. Von wegen "ehrenamtlich".    

Le Chasseur

29. Oktober 2025 20:58

@Flaneur 
"Aber Musk ist auch nur ein Oligarch, Grokipedia somit das Projekt eines Oligarchen mit entsprechenden Interessen"
„Die Freiheit der Presse im Westen ist die Freiheit von 200 reichen Leuten, ihre Meinung zu veröffentlichen.“ -Paul Sethe

Ein gebuertiger Hesse

29. Oktober 2025 21:11

Präziser, knackiger Artikel. Danke, Herr Mann. Sie sollten hier öfters schreiben. Und @Flaneur: Volle Zustimmung.
Eine Krux bei online-Lexika besteht allerdings darin, daß man in ihnen immer nur das findet, was man sucht. Es fehlt an Weitschweifigkeit auf Nebenstehendes, auf Dinge, die man zufällig am Rande findet, wie in Wörterbüchern, weil man gerad bei "dra..." ist. Oder wie wenn man in einer örtlichen Bibliothek herumschaut und den Blick über das Gesuchte hinaus schweifen läßt. Erst DANN wird die Bildungswelt groß. 

Flaneur

29. Oktober 2025 21:15

Bei dieser Gelegenheit: Annette Humpe Feiertag? Ideals "Meine blauen Augen" haben in meiner Pubertät zwar eine gewisse Rolle gespielt, aber was hat das mit Musk und seinem Projekt der Grokipedia zu tun? Ich bitte um Aufklärung.

Laurenz

30. Oktober 2025 01:13

@Ein gebürtiger Hesse, Flaneur & Le Chasseur ... Sie Alle 3 sind mir schon rechte (oder linke?) Witzbolde. Warum haben Sie noch keine Hessi-, Flaneur- oder Chasseurpedia aufgemacht? Wir haben aktuell eine BRD-Prawda aus Zwangssteuern finanziert, nur wesentlich teurer als das Original. Wenn Sie so wollen, ist die Wikipedia eine Gniffkepedia. Gibt Elon Musk jedes Jahr 10 Milliarden US$ aus, um X & die Grokipedia zu finanzieren? Hat Ihnen Elon Musk etwa ein Russisch-Inkasso-Unternehmen auf den Hals gehetzt? Ihre, ich will mal sagen, "Jammerei" (liege ich da richtig?), macht auf mich einen sehr weiblichen Eindruck. Was wäre denn Ihr Vorschlag für eine Suchmaschine mit Stichwort-Infos & lexikaler Datenbank? Wie soll die Datenbank aussehen, wem gehören, wer soll die finanzieren? Bin ganz Ohr....

frdnkndr

30. Oktober 2025 08:12

"Natürlich ist Naivität nicht hilfreich."

In meinen Augen der entscheidende Satz in diesem Beitrag.

Bedauerlich, dass auch hier erneut so Viele nicht nur auf den immergleichen Mechanismus der Schaffung von simplen Gegenpolen hereinzufallen scheinen, sondern sich sogar dafür begeistern.

Drüber hinaus: hat sich das Konzept von "Online-Bibliotheken" und damit je nach Lust und Laune jederzeit willkürlich generier- und abänderbaren Inhalten ("ab jetzt auch vollautomatisch") wirklich noch nicht genug selber diskreditiert? Wie kann man allen Ernstes annehmen, dass unabhängig aller der dieser hier zugrundeliegenden Technik inhärenten Defizite gerade diese neue Musk-"Sau im Dorf" auch nur minimal anders gelagert wäre, bloß eben mit Tendenz von der vorgeblich "anderen" (haha) Seite her?

Wir alle hier schreiben und kommentieren auf der Präsenz eines kleinen unabhängigen Verlages, das sollte eigentlich Anstoß genug in die richtige Richtung sein.

Laurenz

30. Oktober 2025 09:35

@Frdnkndr ... Ok, Frdnkndr, Sie sind Witzbold Nr. 4. Nennen Sie mir bitte einen unabhängigen Verlag? Das Attribut "unabhängig" & die Verlagsbranche sind ein Paradoxon. Antaios ist von GK abhängig. Es gibt hier keine Online-Abstimmungen. Hier wird nur verlegt, was GK verlegen will. Man kann von Antaios empfohlene Werke kaufen oder es lassen. Wo ist der Unterschied zu Elon Musk? Ich sehe keinen (außer einer Kleinigkeit beim monetären Vermögen). Natürlich ist GK konservativer & liest die Skripte noch selbst, anstatt sie von der KI lesen zu lassen. Aber auch das bestimmt GK & sonst niemand. Was gäbe es für ein Hallo, wenn Elon Musk Inhalte der Grokipedia nur "Antaios checked" online gehen lassen würde? Sind Sie sicher, Frdnkndr, daß dann der posthume Häresie-Prozeß gegen Papst Bonifaz VIII noch thematisiert oder vielleicht doch unter den Tisch fallen würde?

t.gygax

30. Oktober 2025 09:48

Fkrndr:" Wir kommentieren hier auf der Präsenz eines kleinen,unabhängigen Verlages".Stimmt das ? Unabhängig ist in unserem Land nur der, der über viel Geld verfügt. Und ein Verlag ist abhängig von den Käufern seiner Bücher.....oder gibt es jemand  der quasi seine schützende Hand über antaios hält?

RMH

30. Oktober 2025 09:50

Deutschland schafft sich ab, verliert an breiter Front Spitzenpositionen, aber in einem Punkt ist D immer noch einsame Spitze: Im Haare in der Suppe finden. 
Fragen wir uns doch einfach einmal, wie es geschah, dass bei Wikipedia aus der einstmals "guten Idee" (gute Ideen sind leider sehr oft der Anfang von etwas Schrecklichem) eine Meinungsbeinflussungsmacht wurde? Das lag zum einen daran, dass es an Ur-Idee des Netzes, der primären Kostenfreiheit, festgehalten hat & zum anderen, dass die andere Feldpostnummer die Möglichkeiten schneller erkannt hat, Sichterposten durch viele Beiträge & viel Arbeit sich mehrheitlich erkämpft hat & es bis zu den Admins (und vermutlich höher) geschafft hat. So viel working power kommt woher, fragt man sich dann? Sind das alles "ehrenamtliche", privat Schreibende? Oder Leute, die bei irgendeiner NGO, Partei etc. genug Freiraum haben, sich "privat" unter privater IP selbst zu verwirklichen? Wikipedia sollte schlicht mehr Transpararenz schaffen. Ab Stufe Admin sollte veröffentlicht werden, wo die Person arbeitet, bei welcher Partei sie ist, bei welchen NGOs, Vereinen etc. ein "Engagement" vorliegt.
Kurzum: Da wurde von interessierter Seite viel an Arbeitsleistung investiert, die auch FINANZIERT wurde. Diese Jahrelange Kärrnerarbeit kann ein Musk, der sofort etwas Ähnliches auf die Beine stellen will, natürlich nicht leisten. Aber er hat das Kapital und die Manpower, um eben ein KI-gestütztes Pendant sehr rasch an die Front zu werfen. Da sehe ich dann über das eine oder andere Härchen am Rand des Suppentellers hinweg. 

Umlautkombinat

30. Oktober 2025 10:26

@frdnkndr
 
Wenn Sie die Rolle eines Skaleneffektes nicht sehen wollen, dann muss man sich ueber Dinge wie die negativen Seiten von Industrieabwanderung aus Deutschland wohl ebenfalls erst gar nicht unterhalten, oder? Wozu so etwas, wir werkeln dann schoen entspannt fuer unseren lokalen Fuersten und machen uns 5 Monate im Winter einen schlanken Fuss mit Petroleumlampen. Dazu schreiben wir beim Verlag unseres Herzens wohlklingende Dinge (auf welcher Infrastruktur eigentlich?) und haengen uns einen Regenschirm uebers Bett.
 
Sehen Sie, ich benutze Wikipedia seit es sie gibt. Bleibe ich in meinen Feldern aus Naturwissenschaft und Mathematik (OK, Klima usw.) gibt es da auch weiterhin nichts weiter auszusetzen. Ich habe frueher fuer Inhalte die dort frei verfuegbar sind, dreistellige Betraege fuer einzelne Buecher bezahlt. Haben Sie eine Ahnung von den Preisen eines beliebigen Titels aus meinetwegen "Graduate Texts for Mathematics" von Springer? Oder von der Dauer und den Kosten einer Fernleihe um 2000 herum? Und wie das fuer Leute aus Laendern mit vorsichtig gesagt etwas anderen verfuegbaren Mitteln aussah?
 
Sie muessen auf der Ebene arbeiten, die da ist. Sie koennen nicht zurueck in die Tube. Erzwingen Sie das, bezahlen Sie noch ganz andere Dinge. Naemlich die, die aus Abgehaengtheit resultieren. Das koennen sich in entschieden weiterem Kontext leider generell noch viel zu wenige Buerger dieses Landes vorstellen. 
 

Majestyk

30. Oktober 2025 11:25

Wenn man was wissen will, warum nicht bei Brockhaus oder Meyers nachschlagen?
Meine Oma hat immer gesagt, wat nix kost, dat es och nix.
Ich weiß noch als Wikipedia herauskam hab ich mich gefragt, warum macht man sowas, investiert viel Geld und bietet eine Leistung quasi für lau an? Ich glaube nicht an Altruismus und denke, diese "Geiz ist geil" Mentalität ist ein gewaltiges Problem, auch ein Grund warum die Presse derart in Abhängigkeiten gerutscht ist. Grokipedia wirkt auf den ersten Blick neutraler als Wikidoof, aber ich mißtraue grundsätzlich jedem Anbieter, der von mir kein Geld will. Dann will er nämlich was anderes, meine Daten zum Beispiel. Oder bekommt sein Geld von jemand anderem, nämlich von demjenigen der will, daß ich bestimmte Nachrichten, Suchergebnisse oder Wissensinhalte lese, dann ist es aber im Prinzip ein Werbeblättchen.

Majestyk

30. Oktober 2025 11:27

Und wer jetzt meint Brockhaus lesen sei altmodisch. Hätte man ja auch Online anbieten können, ging aber nicht, da Wiki sich mit kostenlosem Angebot derart breit gemacht und den Markt damit vernichtet hat. Warum wohl?

frdnkndr

30. Oktober 2025 13:33

"Was wäre denn Ihr Vorschlag für eine Suchmaschine mit Stichwort-Infos & lexikaler Datenbank? Wie soll die Datenbank aussehen, wem gehören, wer soll die finanzieren? Bin ganz Ohr...."

@Laurenz
Jetzt sagen Sie nicht, dass Sie auch einer von denen sind, in deren Augen man erst etwas kritisieren oder gar dessen komplette Untauglichkeit feststellen darf, wenn man eine vorgeblich perfekte Alternative in petto hat...

t.gygax

30. Oktober 2025 15:31

Ich habe eben Grokipedia mit Wikipedia verglichen; zu einem literarischen Thema.Grokipedia war tiefschürfend, ausufernd, gründlich. Wikipedia linker zeitgeistgerechter Schrott, richtiger Müll.

Simplicius Teutsch

30. Oktober 2025 15:42

@ Flaneur, - Sie fragen hinsichtlich der Bedeutung der Anette Humpe-Überschrift: „Ich bitte um Aufklärung.“
 
Ich denke der letzte Absatz von Wiggo Manns Artikel liefert die Erklärung.

Laurenz

30. Oktober 2025 16:05

@Majestyk & Frdnkndr ... Warum glauben Sie, daß der Brockhaus neutraler sei? Woher wissen Sie das? Wenn ich mich recht erinnere, flogen beim Fischer Weltalmanach Anfang der 2000er die Fremdleistungsdaten bei der Rentenkasse raus. Wer bemerkt sowas schon? Brockhaus & Co. müssen sich natürlich an einen veränderten Markt anpassen. Bleiben wir bei GK. Auch Er wird mit EK & EL den Markt beobachten & überlegen oder sogar, wie gehabt, öffentlich mit Frau Dagen debattieren, ob sich der Verlag irgendwo anpassen muß. Aktuell hat man federführend eine politisch gesellschaftliche Nische besetzt, die nur selten, also ab & an populär auftritt. Man bedient ein konservatives Publikum, dessen Mehrheit Bücher & nicht auf Tablets lesen will. Gefühlt würde ich behaupten, der visuelle Auftritt Schnellrodas wächst. Auf YouTube geht der Trend zu kostenpflichtigen Mitgliedschaften auf den Kanälen. Natürlich muß man dann für "Mitglieder" explizite Inhalte erschaffen. Stellen Sie Sich Selbst die Frage, sind Aldi, Lidl, Penny, Edekas, Rewe, Netto oder der lokale Metzger bei ihren Produktangeboten objektiv? Schließe mich @RMH an. Wenn man Linke mit Daten aus der Wikipedia in der Debatte schlägt, umso besser, oder?

frdnkndr

30. Oktober 2025 17:17

"Sie müssen auf der Ebene arbeiten, die ist"
@Umlautkombinat
Darauf kann man sich auch im konkreten Beispiel vielleicht einigen ("Make Wikipedia Great Again"). Ganz sicher aber nicht darauf, der nächsten vermeintlichen Alternative hinterherzulaufen, deren Zweck vorrangig in einer weiteren Spaltung und Polarisierung besteht und die zufällig gerade zu dem Zeitpunkt "auf den Markt" kommt, zu dem die "kritische Masse" auch unter kommerziellen Gesichtspunkten immer interessanter wird. Das ist mir alles eine Nummer zu billig, sorry.

frdnkndr

30. Oktober 2025 17:29

".....oder gibt es jemand der quasi seine schützende Hand über antaios hält?"

@t.gygax
Da können Sie sich sicher sein!

Aber zugegeben: über den Begriff "unabhängig" kann man in dem Zusammenhang natürlich trefflich streiten - oder eben auch nicht. Im Rahmen des Möglichen wird man dennoch kaum nennenswert freiere Alternativen finden und das in mehrerlei Hinsicht.

nagini

30. Oktober 2025 18:45

Wikipedia nutze ich höchstens um die komplette Handlung eines Films zu lesen. Ich nutze Seiten wie pubmed oder mal Google Scholar für Papers und ein paar andere wissensch. Datenbanken. Manchmal nutze ich Google für andere Inhalte, die mich interessieren. Wikipedia spielte also schon immer eine untergeordnete Rolle. Wenn es dazu nun eine Alternative gibt - nur zu. Den Finger in die Wunde zu legen, kann nicht mehr schaden. Alles ist mir lieber als ein generelles "Weiter so". Natürlich bin ich allerdings kein Musk Fan, trotz alledem gilt, Rebellion ist momentan das einzige Heimittel und das System an allen möglichen Fronten zu attackieren, begrüße ich nun primär und prinzipiell.

Diogenes

30. Oktober 2025 19:31

1/2@EK
 
Sie haben meinen Text/Aussage falsch bezogen (ich versuche politisch möglichst im Allgemeinen zu bleiben; den Generalissimus meinend und das was das schneidende Problem ist in Fassung/Greifnähe zu bringen. Sie können (müssen) über Ihren eigenen Zusammenhang hinausschauen, Frau Kositza. Hm? Das tun Sie ja, wenn Sie über sich und Kinders Werdegang uns berichten. Also...
 
Es eine theoretische Ausschreibung die weltanschauliche Aussage trägt und die Sie jetzt nicht unbedingt auf mein Leben münzen müssen (wenn doch, dann war die Betrachtung nur oberflächlich) ist im Grunde Quatsch: Mitrede und Kritik nur, wenn es aus dem eigenen Leben kommt. – Ja! Wo wären wir, wenn man dieser Maxim politisch folgen würde? Dieser liberalen Deutschtumbanausen! Aber wer will hier prüfen wer was hat, außer Ihnen die eingebunden und auf Eigengrund Ihr Leben bestimmen? Meine Kinder und Frau im Gespräch zum Frass vorwerfen? Zumal sie tot sind. Man muss nicht alles ausbreiten. Aber man muss die falsche Politik klären. 

Kositza: Ich schalte Ihren (und den nächsten) Kommentar mal frei, auch wenn meinem beschränkten Verstand fast jeder Satz (teils inhaltlich, teils grammtisch) seltsam vorkommt.

Diogenes

30. Oktober 2025 19:31

2/2 Ach, Kinders! 
 
Und zum Internet-Rohstoff (bei dem man sich ja auch immer dessen Besitzer bewusst sein muss): Fügt es zum Nutzen und Klären jener Analysen die bereits 10-60 Jahre alt sind in richtiger Politik. D.h. Politik die dem Volke zugewandt ist, die nicht nur das eine oder andere Privileg bekommt, sondern auch im obersten Dienst zum Volke steht. Und… Radikal-extremistisch üble Wurzeln – Was macht unsereiner damit? Überhören. Kurzäußerungen. Man ist in Arbeit und keine Zeit Blödsinn zu diskutieren.

Umlautkombinat

30. Oktober 2025 23:20

@frdnkndr

 Das ist mir alles eine Nummer zu billig, sorry.

Fangen Sie doch mal von vorn an und akzeptieren Sie erst einmal, dass folgendes Problem real besteht:
 
Es existieren meinungsproduzierende Monopole die sich a) schon lange feste die Taschen fuellen und b) im groesstmoeglichen Massstab die Gehirne umbiegen um - direkt nachvollziehbar - a) weiter zu steigern, aber wie man sehen kann sind ab genuegend Geld nicht mehr dieses, sondern sinisterere Gruende die meist mit Macht zusammenhaengen, der treibende Punkt. Und was deren Ziel ist.
 
Da kommt nix "gerade eben" auf den Markt - das ist eine bereits fest etablierte Situation. Jetzt fuellen Sie sich virtuell die Taschen so tief, wie sie Mr. Musk hat und versuchen Sie sich wenigstens einmal im Ansatz die Art seiner Unternehmungen vorzustellen. Musk ist ein innovativer Mann im alten Sinn, der verstanden hat, dass seine Ziele nicht aus Verbloedung, sondern aus freiwilliger Mitarbeit von Koepfen die sharp sind, erfuellbar werden. Das wussten uebrigens auch hierzulande frueher einmal Leute. Spieltheoretisch Nichtnullsummenspiele zum gegenteiligen Vorteil.  Und er hat einen Riesenblock von Null aus zu verschieben. Wie macht man das? Ja, wie macht man das, @frdnkndr? Konkret! Was wuerden Sie machen? Fangen Sie aber ernsthaft an. Was sind die Widerstaende, wie gross sind sie quantitativ. Was kann ich daraus ableiten fuer meinen Aufwand. Was tue ich, um den bezahlbar zu halten und trotzdem impact zu haben.

Simplicius Teutsch

31. Oktober 2025 00:09

@Kositza, Wahnsinn, ich bin fast schon frustriert, was ChatGBT innerhalb von ganz wenigen Sekunden leistet. Habe ChatGBT gebeten, eine verständlich formulierte Fassung des Textes von @Diogenes zu erstellen, um zu erfahren, was er mit seinen wirren Worten wahrscheinlich gemeint haben könnte. Lesen und veröffentlichen Sie, wenn Sie mögen:
 
1/2 ChatGBT (Diogenes interpretierend)
 
„Sie haben meine Aussage missverstanden. Ich wollte sie nicht persönlich, sondern allgemein-politisch verstanden wissen. Es ging mir darum, ein grundsätzliches Problem sichtbar zu machen – das, was politisch im Kern schiefläuft. Sie, Frau Kositza, sollten dabei über Ihren eigenen biografischen Zusammenhang hinausschauen. Das tun Sie ja auch, wenn Sie über Ihr Leben und Ihre Familie schreiben.
 
Mein Text war also keine persönliche Beichte, sondern eine theoretische Betrachtung mit weltanschaulicher Aussage. Man sollte politische Kritik nicht nur dann äußern dürfen, wenn man selbst unmittelbar betroffen ist. Diese Haltung – dass man nur aus eigener Erfahrung mitreden dürfe – führt in die Irre. Wir brauchen politische Reflexion, nicht bloß persönliche Betroffenheit.
 
Ich möchte mein privates Leben, meine Familie – zumal meine Frau und Kinder verstorben sind – nicht öffentlich ausbreiten. Aber das ändert nichts daran, dass politische Fehler benannt und diskutiert werden müssen.“

Simplicius Teutsch

31. Oktober 2025 00:11

2/2 ChatGBT (Diogenes interpretierend)
„Zum Thema Internet: Die meisten Analysen und Erkenntnisse, auf die man heute stößt, sind gar nicht neu – viele stammen aus den letzten Jahrzehnten. Man sollte sie nutzen, um die richtigen politischen Schlüsse zu ziehen: für eine Politik, die dem Volk verpflichtet ist, nicht nur einzelnen Gruppen oder Privilegierten dient.
 
Und was den Umgang mit extremistischen oder unsinnigen Positionen betrifft: Man sollte sie einfach überhören. Es ist keine Zeit zu verschwenden, um auf jeden Blödsinn zu reagieren – die Arbeit an der Sache ist wichtiger.“
 
Ich denke, @Diogenes sollte künftig seine Kommentare, bevor er sie aus der Tonne abschickt, erst von ChatGBT redigieren lassen.
 

Majestyk

31. Oktober 2025 01:06

@ Laurenz:
Lidl, REWE und Co. verkaufen ihre Produkte und verschenken diese nicht. Genau darüber habe ich geschrieben. Niemand verschenkt etwas, das er auch verkaufen könnte, es sei denn, er macht anderweitig seinen Schnitt.
Wenn GK Inhalte Online kostenfrei anbietet, dann, weil er so seine Zielgruppe vergrößern kann. Auch ein Elon Musk verfolgt persönliche Ziele. Ein Jimmy Wales war übrigens im Vorstand des Young Global Leaders Programm und wenn ich lese, welche politischen Positionen er vertritt, wundert mich nicht, warum Wikipedia eine linke Agitationsplattform ist. Mit dem Ursprungsgedanken von Enzyklopädien, Wissen zu sammeln haben politisch motivierte Projekte der Moderne eher wenig zu tun. 
 

Maiordomus

31. Oktober 2025 06:29

@Diogenes. Bedaure, Ihre Ausführungen wirken reichlich wirrr. Natürlich ist es nicht falsch, Ihre Beiträge aus dem Zusammenhang Ihrer persönlichen Lebenserfahrungen in eine Perspektive zu setzen, wie es Frau Kositza dann und wann macht. Auch Analysen, die 10 bis 60 Jahre alt sind, müssen jeweils von Ihrem Ausgangspunkt her verstanden werden, gilt zum Beispiel für Konservative Revolution, desgleichen Carl Schmitt, bei Linken Karl Marx, Walter Benjamin, Frankfurter Schule und andere. Gilt auch für diejenigen, die zur Zeit des 3. Reiches mutig waren, etwa die Autoren der Weissen Blätter oder die Brüder Bonhoeffer, von denen ich Klaus als überzeugender einschätze, auch die Brüder Jünger. Selbst der Vielschreiber L. hier überzeugt am ehesten, wenn er von seinen pers. Erfahrungen ausgeht, weniger von historischer Originalquellenkenntnis, die nicht zu überschätzen ist, noch weniger zu unterschätzen. Ich dachte selber nie aus der Perspektive des kürzlich verstorbenen HM, vermochte ihn aber von seiner Erfahrung her als glaubwürdigen Oppositionellen einzuschätzen, um Welten anständiger als den von Linken verehrten Che, desssen Leichen-Foto zum Heiligenbild wurde. Lese bekanntlich primär gedrucktes Heft SiN, da hält vorläufig auch Grokipedia nicht mit, worauf ich als Quellenleser in Originalsprachen vorläufig nicht angewiesen bin. Geht's um Chinesisch, frage ich den besten Spezialisten meines Landes usw.     

Ein Fremder aus Elea

31. Oktober 2025 07:06

Mit anderen Worten, Herr Mann, werden sich künftig KI-Systeme mit ihren eigenen Zusammenfassungen vollstopfen und die Menschheit sich darauf beschränken, Korrekturen vorzuschlagen, nachdem der Moor seine Schuldigkeit getan hat, indem er ehrenamtlich die Wissensbasis digitalisiert hat, welche die erste Iteration der KI-Systeme ermöglichte.
Sollten wir nicht im Moment ihres heroischen Abgangs die selbstlosen Wegbereiter der digitalen Revolution salutieren?

Kurativ

31. Oktober 2025 08:41

Mein Vorschlag gilt immer noch: Eine Erweiterung für Browser oder einen zwischengeschalteten Dienst, welcher die Artikel nach vorgegebener Liste (linkextrem, "erwacht"/woke) und vernünftigen Artikeln filtert, optional nach Wunsch warnt und nach besseren Quellen weiter leitet. Das wäre neuerdings auch Grokpedia. Grokpedia könnte dann erst einmal den linksextrremen und geistig verwirrten Mist ersetzen.

RMH

31. Oktober 2025 11:29

"Niemand verschenkt etwas, das er auch verkaufen könnte, es sei denn, er macht anderweitig seinen Schnitt."
@Majestyk, zum Stand heute, haben Sie, was das Thema Internent angeht, weitestgehend recht. Aber Sie sind doch auch schon etwas länger dabei. Haben Sie die Anfänge noch im Blick? Ganz am Anfang war gerade IT & Internet ziemlich "Hippie"-Mäßig, auch wenn die Leute dahinter nur selten Hippies waren. Es gab sehr viel Idealismus & es war der echte Gedanke da, dass man freiwillig & kostenlos Inhalte erstellt, die zum Nutzen aller sein könnten. Die gesamte "Open-Source" Bewegung etc., den Idealismus des Anfangs von Wikpedia möchte ich auch nicht bestreiten etc.  - @Umlautkombinat könnte zu dem Ganzen sicher wesentlich fundierter einen Abriss geben - kurzum, dass war schon vielfach idealistisch, ja auch streckenweise anarchistisch, "wild & frei", Cyperpunk etc. Aber alles, was man auch verkaufen kann, wird auch irgendwann von jemanden vermarktet. Aus dieser Perspektive stimmt dann ihr oben genannter Satz. & gerade viele IT-ler von damals können Stories wie die Opas vom Krieg erzählen, wo ihre Ideen, ihre im Geisten einer "Community" gratis zur Verfügung gestellten Programme, Abläufe, etc. von anderen schamlos abgegriffen wurden & vermarktet wurden. Das hört/liest man so oft. Alleine bspw. die Stories rund um Bill Gates beschreiben hier viel.

nagini

31. Oktober 2025 12:02

Das Internet kann als ein Ort bezeichnet werden. Eine Welt, Kontinent oder einfach als eine "Stadt". Mit Werten, Inhalten, Prinzipien.Es sollten vielleicht nur ein paar wenige Menschen aus der Neuen Rechten ausgewählt werden, die den digitalen Raum erkunden und dann mit Erkenntnissen dienen. Ich denke nicht, dass es den Deutschen oder irgendeiner Nation zum Vorteil gereicht, wenn sich alle Mitglieder der jeweiligen Nation massiv im Internet aufhalten. Es gibt dort viele installierte Programme, die zur Spaltung und Schwächung beitragen und ich kann somit nur an jeden appellieren, die herausfordernde Aufgabe der digitalen Kriegsführung den neutraleren, wenig neurotischen Menschen in einer Bewegung zu überlassen, und zu übertragen. 

Simplicius Teutsch

31. Oktober 2025 12:41

@Umlautkombinat, 29. Oktober 2025 20:13
„Okay, Sie haben recht. Die Google-KI hat mir folgende Antwort gegeben.“
 
@Umlautkombinat, Sie betrachten kritisch (aber freundlich) dieses Zitat von mir. Ich gebe Ihnen nun erneut recht, auch ohne ChatGBT nach seiner Meinung zu fragen, wenn Sie mahnend schreiben, dass die KI-Antworten zustande kommen „durch die Massage der Trainingsdaten“.
 
Bildhafter Vergleich. Schön. Erinnert mich an den Buchtitel des Medienwissenschaftlers Marshall McLuhan (1960iger Jahre): „Das Medium ist die Massage(!).“ (Original: The Medium is the Massage). - Angeblich zustande gekommen aufgrund eines Fehlers des Schriftsetzers, weil es heißen sollte: „Das Medium ist die Botschaft (Message).“
 
Ich habe bei meinem von Ihnen zitierten Satz, siehe oben, schlampig geantwortet. Einerseits wollte ich bloß ohne viele Worte bekräftigen: „Okay, Sie haben recht.“ – Und zwar unabhängig, was KI sagt. Dann hätte ich aber weiters schreiben sollen: „Die Google-KI hat in meinem Sinne folgende verständlich formulierte Antwort gegeben, die ich deshalb so mal wortwörtlich in den Raum stelle.“
 

Laurenz

31. Oktober 2025 12:58

@Ein Fremder aus Elea ... viel spannender ist doch, in wie vielen hundert Jahren Frank Herberts Djihad gegen die Maschine ausbricht, finden Sie nicht? Hatte mich bisher diesbezüglich zurückgehalten, um der Redaktion nicht vorzugreifen, paßt aber gerade so gut. Jeder kann sich auf dem Kanal Schnellroda MSs vorzüglichen Vortrag über KI anschauen & die Kommentare darunter. https://youtu.be/yJLcRcYXovE Das ist wirklich gelungen, was vor allem mit der Lebendigkeit MSs zu tun hat. Das kann Er, wie kein anderer. Meine Kritik an dem Vortrag liegt fundamental in der Vergangenheit. Die Erfindung der Schrift https://youtu.be/iW175AxkqTg (ARTE, mehrere recht aktuelle Folgen) & die Erfindung des Geldes waren wesentlich desaströsere Schläge gegen die Menschheit als die KI. Die KI ist nur eine Folgeerscheinung in der fundamentalen Frage, wie man Wissen abspeichert, im Kopfe oder anderswo.

Maiordomus

31. Oktober 2025 13:21

@L. Beim Vortrag über KI von MS scheinen wir  in der Einschätzung übereinzustimmen. Würde mir überdies eine Ergänzungsstudie von Lichtmesz wünschen, weil solche Analysen auf semiotischer Grundlage zumal einem Kenner der Filmsprache ganz besonders liegen sollen.  

heinrichbrueck

31. Oktober 2025 14:05

„Aber alles, was man verkaufen kann, wird irgendwann auch von jemandem vermarktet.“
Richard Stallman meinte doch nicht, die Leute sollten arbeiten, ohne dafür Geld zu bekommen. Das Wort Freiheit spielt eine Rolle – eines der meistmißbrauchten Worte überhaupt. Oder man schiebt sein Geld Bill Gates in den Rachen! Wozu Tante-Emma-Läden, wenn man Aldi hat? Aber dann die Wehwehchen, weil einem die Konsequenzen nicht gefallen. Sollte eine KI Pläne machen, ist die Sklaverei perfekt!

Majestyk

31. Oktober 2025 14:41

@ RMH:
Aus Entwicklersicht mag das stimmen, vielleicht auch bezüglich Gründung vieler Netzwerke, die man heute kennt, aber bei vielen der heutigen Giganten waren doch schon früh Nachrichtendienste mit an Bord, falls man Leuten wie Snowden Glauben schenken möchte. Ich mag ja schräg zu sein, aber Wiki oder Google stand ich von Anfang an skeptisch gegenüber und sehe mich leider bestätigt. Das Internet ist für jene Leute gut, die damit Geld verdienen oder Daten kontrollieren. Dem sozialen Leben und lokalen Strukturen hat es mehr geschadet als genutzt. Wem das Netz wirklich Nutzen bringt, das ist der Überwachungsapparat. Eigentlich haben die ITler ein Monster erschaffen, daß Orwell erst möglich machen wird. Der digitale Mensch wird niemals mehr frei sein. Er fesselt sich selbst und leider auch die wenigen Anderen. Ich weiß aber, daß ich mit meiner Ansicht diesbezüglich ziemlich allein dastehe. 

Majestyk

31. Oktober 2025 14:49

Im Übrigen halte ich das Internet für einen Globalisierungsturbo. Nie und nimmer hätten sich in rein analogen Zeiten Abermillionen auf den Weg nach Europa gemacht. Die Einladungsprospekte werden online verschickt. 

Ein gebuertiger Hesse

31. Oktober 2025 15:07

Interessant ist, daß wenn man über Google geht und eingibt: "(Suchname/-Begriff) Grokipedia" gar kein Ergebnis auftaucht, wohingegen der Suchname/Begriff bei Groki sehr wohl einen Eintrag hat.

Diogenes

31. Oktober 2025 16:22

@nagini
 
Das "Internet" ist kein Ort, sondern ein Nichtort! Dessen Grundidee ist die Kommunikation/Vernetzung. Ein Telefongespräch ist ja schließlich auch kein Ort, sondern ein Nichtort, der (das) zwischen zwei (oder mehr (Konfrenzenschaltung) Personen als Gespräch statt findet. Sie nutzen m.E. die falsche Wortwahl in Ihrem Ausdruck/Meinen. Aufenthalt/Zeitinvestierung macht "KiloBytes/MegaBytes/GigaBytes" nicht zur greifbaren/anfassbaren Ortschaft/Masse/Menge (Ort aus Stein in Zeit und Raum überdauernd). Wenn der/die Strom/Energie ausfällt, werden Sie ganz schnell feststellen, daß "Ort" der falsche Begriff ist, um den gemeinten "Rohstoff" zu bezeichnen. Man könnte es vielleicht mit dem Waldgang vergleichen. Einen Nichtort an dem man sich wie zu altgermanischen Thing-Zeiten (an festen Orten) trifft und die anstehenden Probleme äußert und Lösungen vorträgt. Nur mal als ein Beispiel von vielen. 

Diogenes

31. Oktober 2025 16:38

@EK: "Kositza: Ich schalte Ihren (und den nächsten) Kommentar mal frei, auch wenn meinem beschränkten Verstand fast jeder Satz (teils inhaltlich, teils grammtisch) seltsam vorkommt."
 
Im Wein liegt Wahrheit. Folglich liegt in noch mehr Wein noch mehr Wahrheit. Leider leidet manches Mal die Fähigkeit zum Ausdruck darunter. Ich wollte Sie nicht mit einem "Nichtkapierbaren Text" beleidigen/unterfordern. Allgemein: Verluste zu erleiden macht uns entweder stärker oder schwächer- Das kommt auf den Menschentyp/Charaktertyp an. Und das sieht man dann an dessen Handlungen zum Guten oder zum Schlechten.
 
Aber was ist Gut/Richtig und was ist Böse/Schlecht, wenn wir theoretisch die "Moral/Intuition" (ich nenne es Stimme des Blutes (Anlage/Genetik) und soziologisch-kulturelle Prägung) in der Wertung wegnehmen? Ob man das überhaupt könne, über Konventionen hinwegsehen… Natürlich. Das macht den Begriff Freidenker aus. Sich in alles und jeden hineinversetzen zu können um es nachvollziehen zu können. Dort geht die Macht/Mächtigen ein und aus, weil sie sich aussprechen kann ohne verurteilt zu werden.

Flaneur

31. Oktober 2025 18:34

@Simplicius Deutsch
Besten Dank, das hatte ich offenbar überlesen.

Ein Fremder aus Elea

31. Oktober 2025 19:26

Laurenz,
es wird keinen Butlerian Jihad geben, sondern ein Wettrüsten, möglicherweise auch versuchte präventive Dekapitationen, da die ungehinderte Innovation ein inakzeptables Sicherheitsrisiko darstellt.
Diskussionen über dieses Thema sind ungefähr so interessant, wie dem Metzger dabei zuzusehen, wie er das Mett würzt.

Gracchus

31. Oktober 2025 21:13

Beeindruckend, dass das zentrale Projekt, die Fackel des neuzeitlichen aufklärerischen Geistes  - in einer geistlosen Maschine landet. Endet?
Sind Aufklärung und Enzyklopädie nicht eh links? (Wenn rechts Hierarchie bedeutet, dann auch Wissen- und Informationsrestriktionen.)
 

Gracchus

31. Oktober 2025 21:14

Sehr guter Hinweis @Laurenz auf das Desaströse von Schrift und Geld.
 

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